Entzündung im Fokus – neue Impulse für die personalisierte Therapie bei DMÖ & RVV

Berlin, 13. November 2025 – Unter dem Motto „Der Entzündung auf der Spur“ diskutierten am 7. und 8. November mehr als 190 ophthalmologische Fachkräfte im Rahmen einer CME-zertifizierten Veranstaltung in Berlin über den Wandel in der Diagnostik und Therapie des diabetischen Makulaödems (DMÖ) und des Makulaödems nach retinalem Venenverschluss (RVV). Eingeladen hatten AbbVie Deutschland und Heidelberg Engineering zu einem fachübergreifenden Fortbildungsformat, das medizinische Tiefe mit diagnostischer Präzision und digitaler Zukunftsvision verband.

Entzündung erkennen – personalisiert therapieren

Im Mittelpunkt stand die Entzündung als zentrale pathophysiologische Triebkraft bei DMÖ und RVV – eine Dimension, die in der klinischen Routine oft unterschätzt wird.1-3 Prof. Antonia Joussen (Charité Berlin) und Prof. Focke Ziemssen (Universitätsklinikum Leipzig) unterstrichen die Bedeutung inflammatorischer Mechanismen jenseits von VEGF:

„Die rein vaskuläre Sicht auf das Ödem greift zu kurz – gerade bei chronifizierten Verläufen ist die gezielte Entzündungshemmung entscheidend für das Behandlungsergebnis.“

Studien zeigen, dass bis zu 45 % der DMÖ- und RVV-Patient*innen nicht adäquat auf eine Anti-VEGF-Monotherapie ansprechen.‡,§,4-6 In diesen Fällen können inflammatorische Biomarker wie große intraretinale Zysten, Desorganisation der inneren Netzhautschichten, subretinale Flüssigkeit (SRF) oder hyperreflektive Foci (HRF) bei DMÖ7 sowie SRF, HRF oder die zentrale Netzhautdicke bei RVV8 Hinweise auf den Nutzen einer Steroidtherapie geben.

Biomarker & Künstliche Intelligenz: Wegweiser für die Therapie der Zukunft

In der modernen Ophthalmologie kann die Kombination aus bildgebenden Biomarkern und Künstlicher Intelligenz (KI) neue Dimensionen für Diagnostik, Prognose und personalisierte Therapieentscheidungen eröffnen. Während OCT-Biomarker wie DRIL, subretinale Flüssigkeit oder hyperreflektive Foci bereits heute entscheidende Hinweise auf Entzündung und Therapieansprechen geben,7-8 ermöglicht KI, dass diese Muster in Zukunft automatisiert erkannt und in klinische Entscheidungsprozesse integriert werden können.

KI-Systeme nutzen Deep-Learning-Algorithmen zur präzisen Segmentierung und Klassifikation von Netzhautstrukturen. Damit werden kleinste morphologische Veränderungen frühzeitig sichtbar, die für das menschliche Auge oft noch nicht erkennbar sind. Die Technologie kann dabei unterstützen, Krankheitsverläufe vorherzusagen, Therapieeffekte objektiv zu quantifizieren und komplexe Bilddaten in Echtzeit auszuwerten – ein entscheidender Schritt hin zu einer datenbasierten, individualisierten Augenheilkunde. Dabei spielt vor allem die Bildqualität der Inputdaten eine zentrale Rolle: Nur hochauflösende, präzise und standardisierte Aufnahmen ermöglichen es, das volle Potenzial der KI auszuschöpfen und zuverlässige Ergebnisse zu erzielen.9-11

„Mit unserer multimodalen Bildgebungsplattform SPECTRALIS zeigen wir, welches Potenzial KI in der Ophthalmologie bereits heute entfaltet“, erklärt Matthias Befurt, Teamleitung Academy Deutschland bei Heidelberg Engineering. „Die herausragende Bildqualität unserer OCT-Scans in Kombination mit KI-gestützten Analysen eröffnet neue Möglichkeiten der Mustererkennung bei Pathologien und ihrer Zuordnung zu genetischen Signaturen. Das ist ein großer Schritt hin zur präzisionsmedizinischen Augenheilkunde – und ein Vorgeschmack auf das, was in naher Zukunft möglich sein wird.“

Gleichzeitig verdeutlichten die Fachvorträge: KI ist kein Ersatz für ärztliche Erfahrung, sondern ein Co-Pilot in der Entscheidungsfindung. Sie kann von repetitiven Analyseaufgaben entlasten, die Vergleichbarkeit der Befunde verbessern und so potenziell die individuelle Betrachtung jedes einzelnen Falls ermöglichen.

„Die Entzündung bleibt die entscheidende Triebkraft retinaler Erkrankungen.“, so Prof. Ziemssen. „Wenn wir verstehen, welche Entzündungsmediatoren aktiv sind, und diese gezielt hemmen, können wir das Fortschreiten der Erkrankung effektiv bremsen. Moderne Bildgebung und KI helfen uns dabei, die Entzündung sichtbar zu machen und präzise zu adressieren – das verändert die Therapie grundlegend.“

„Der Entzündung auf der Spur“ – CME-zertifizierte Veranstaltung in Berlin

Interdisziplinäre Spurensuche: Augenheilkunde denkt weiter

In einer interdisziplinäre Fallkonferenz rückte die Schnittstellen zu Diabetologie und Kardiologie in den Fokus: Expert*innen diskutierten gemeinsam mit ophthalmologischen Kolleg*innen realitätsnahe Fallbeispiele mit komplexer Krankheitslast.

„Patientinnen und Patienten mit DMÖ oder RVV haben fast immer mehr als nur eine Baustelle – Adhärenz, Komorbidität und Nebenwirkungsprofil müssen gemeinsam gedacht werden.“, so Dr. Inga Kläne-Menke (Diabetologin, Hannover).

Die Fortbildungsveranstaltung zeigte mit einem klaren Fokus auf personalisierte Medizin durch Entzündungsmarker und KI: Die Augenheilkunde steht am Wendepunkt. Es gilt, diagnostische Tiefe, detaillierte Bildgebung, digitale Intelligenz und therapeutische Individualisierung zu kombinieren – für nachhaltige Behandlungsergebnisse bei DMÖ & RVV.


Über AbbVie in der Augenheilkunde

AbbVie ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Augenheilkunde. Wir erforschen und entwickeln innovative Therapieoptionen und profitieren dabei von mehr als 70 Jahren Expertise durch Allergan in diesem Bereich. Das Portfolio von AbbVie umfasst Therapien für die weltweit häufigsten Augenerkrankungen, darunter Glaukom, Erkrankungen der Augenoberfläche und Netzhauterkrankungen wie das diabetische Makulaödem, das retinale Venenverschlussbedingte Makulaödem und Uveitis.

Über AbbVie

AbbVie ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen. Unsere Mission ist es, innovative Therapien zu erforschen und bereitzustellen, um die medizinischen Herausforderungen von heute und morgen anzugehen. AbbVie will einen echten Unterschied im Leben der Menschen machen – über verschiedene Therapiegebiete hinweg: Immunologie, Onkologie, Neurologie, Augenheilkunde und Virologie sowie mit dem Portfolio von Allergan Aesthetics in der medizinischen Ästhetik. In Deutschland ist AbbVie an seinem Hauptsitz in Wiesbaden und seinem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen vertreten. Insgesamt beschäftigt AbbVie weltweit 48.000 und in Deutschland rund 3.000 Mitarbeiter*innen. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.abbvie.com und www.abbvie.de. Besuchen Sie unsere Profile auf Facebook oder LinkedIn. Unter www.abbvie-care.de finden Sie umfangreiche Informationen zu den Therapiegebieten, in denen AbbVie tätig ist.

Über Heidelberg Engineering

Heidelberg Engineering ist führend in der Bildgebungs- und Datenverarbeitungstechnologie zur Optimierung ophthalmologischer Lösungen und unterstützt Augenärzt:innen bei der Verbesserung der ganzheitlichen Gesundheit ihrer Patient:innen. Seit 1990 steht das Unternehmen für höchste Qualität und Fortbildung und fördert das diagnostische Vertrauen, das seinen weltweiten Ruf begründet. SPECTRALIS – die multimodale Bildgebungsplattform für den hinteren Augenabschnitt, die unübertroffene Bildqualität und Reproduzierbarkeit für die Diagnose und Behandlung von Glaukom, altersbedingter Makuladegeneration, diabetischer Retinopathie und anderen Netzhauterkrankungen bietet. ANTERION – die multidisziplinäre All-in-One-Lösung für die Bildgebung des vorderen Augenabschnitts, die ausschließlich auf der hochwertigen optischen Kohärenztomographie (OCT) basiert. HEYEX 2 – die Bildmanagement- und Geräteintegrationsplattform, die diagnostische Arbeitsabläufe und Effizienz durch standardisierte Daten und Schnittstellen optimiert.


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