Dr. Massimo Fazio erhält den Xtreme Research Award 2017

Dr. Massimo Fazio (links),  Preisträger des Xtreme Research Award 2017 und Dr. Alex Huang, Preisträger 2016.
Dr. Massimo Fazio (links), Preisträger des Xtreme Research Award 2017 und Dr. Alex Huang, Preisträger 2016.
Heidelberg, Deutschland – Dr. Massimo Fazio, Wissenschaftler in den Bereichen Biomechanik und Mechanobiologie in der Ophthalmologischen Abteilung an der University of Alabama in Birmingham, nahm die Auszeichnung auf einer Veranstaltung von Heidelberg Engineering während der Jahrestagung der ARVO (Association for Research in Vision and Ophthalmology) in Baltimore (USA) in Empfang.

Dr. Fazio ist Ingenieur und Mitglied der Forschungsgruppe Ocular Biomechanics and Mechanobiology (okulare Biomechanik und Mechanobiologie) an der University of Alabama. Er entwickelt fortgeschrittene Bildverarbeitungsalgorithmen und spezielle optische Geräte zur Erforschung der Biomechanik und Morphologie des Gewebes in glaukomatösen und myopen Augen.

Im Rahmen der Veranstaltung hielt Dr. Fazio einen fesselnden Vortrag mit dem Titel „In-vivo Quantification of Biomechanics and Morphometry across Ocular Disease“ (In-vivo-Quantifizierung von Biomechanik und Morphometrie bei Augenkrankheiten). In seinem Vortrag hat er den Einsatz speziell entwickelter Methoden zur Bildanalyse in Kombination mit herausragenden Bildgebungsmodalitäten bei Menschen und Tieren veranschaulicht. Diese Methoden schaffen optimale Voraussetzungen für neue Bildgebungstools, die die Erkennung verschiedener Augenkrankheiten unterstützen könnten.

Mit dem Xtreme Research Award ehrt Heidelberg Engineering jedes Jahr bahnbrechende Forschungsergebnisse in der Augenheilkunde. Besondere Anerkennung fand dieses Jahr die Arbeit von Dr. Fazio, die Forschungsaktivitäten zur Etablierung neuer bildgebender Biomarker ermöglicht. Diese Biomarker sollen dynamische biomechanische Reaktionen des Augengewebes auf den Augeninnendruck erfassen, der als pathogener Faktor für Glaukom und Myopie gilt.

Obwohl die Forschungsarbeit von Dr. Fazio sich noch ganz am Anfang befindet, setzt sie bereits auf neue bildgebende Methoden. Diese sollen die aktuellen, auf OCT basierenden, diagnostischen Parameter verbessern und individuelle Analysen zur Vorhersage von Pathologien ermöglichen. Eine dieser Methoden nutzt einfache und schnelle Bildaufnahmeprotokolle, die die Einzigartigkeit jedes Auges berücksichtigen und die mechanische Reaktion des Sehnervenkopfes auf Veränderungen des Augeninnendrucks erfassen können. Die Bewertung dieser Veränderungen erfolgt durch die Analyse der Scherdehnung des Gewebes. Diese könnte auf eine Anfälligkeit des Auges für Schädigungen durch den tagsüber variierenden Augeninnendruck oder auf zukünftige Gesichtsfeldverluste hinweisen. Wenn sich diese Hypothese bestätigt, könnten spezifische Messungen charakteristischer Eigenschaften, wie der retinalen Nervenfaserschicht, der Verschiebung der Lamina cribrosa und Veränderungen der peripapillären Sklera zur Verbesserung der OCT-Parameter bei Glaukom und der diagnostischen Sensitivität prädiktiver Faktoren beitragen.

„Dank der Bildgebungsmöglichkeiten des SPECTRALIS OCT konnten wir komplexe biomechanische Prozesse im Augengewebe in vivo und in Echtzeit visualisieren und quantifizieren. Diese Quantifizierung wurde bisher noch nie durchgeführt. Quantitative Analysen im Auge, die bisher nur unter Forschungsbedingungen möglich waren, werden bald Einzug in die tägliche klinische Praxis halten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir durch die Verbreitung neuester OCT-Technologien bald einen radikalen Wandel in den Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zur Eindämmung von Augenkrankheiten erleben werden“, sagte Dr. Fazio.

„In Zukunft möchten wir eine diagnostische Bildgebungsplattform mit einer Vielzahl an diagnostischen Parametern anbieten, die über statistische Messungen hinausgeht und auf die individuelle Anatomie jedes Auges eingeht. Wir freuen uns auf die Fortsetzung des Forschungsprojektes von Dr. Fazio und hoffen, dass Ärzte mit solchen Methoden leichter Krankheiten diagnostizieren und Behandlungsergebnisse vorhersagen können. Somit könnten Ärzte Entscheidungen mit höherer klinischer Zuverlässigkeit treffen“, sagte Ali Tafreshi, Leiter der klinischen Forschung bei Heidelberg Engineering.

Mit dieser Zielsetzung unterstützt das Entwicklungsteam von Heidelberg Engineering Dr. Fazio und die Forschungsgruppe Ocular Biomechanics and Mechanobiology von der University of Alabama sowie andere führende Wissenschaftler bei der Weiterentwicklung OCT-basierter diagnostischer Parameter. Heidelberg Engineering möchte die Zusammenarbeit mit einer wachsenden Zahl an Wissenschaftlern weltweit verstärken, um neue OCT-basierte Methoden zu entwickeln, die auf die individuelle Bewertung verschiedener Augenkrankheiten, wie Glaukom, ausgerichtet sind.

Modelle zur Darstellung von Verformungen am Sehnervenkopf und damit einhergehender Veränderung der Durchblutung aufgrund eines akuten Anstiegs des Augeninnendrucks. Solche Modelle könnten neuartige diagnostische Parameter ermöglichen, die auf die einzigartige Anatomie jedes Auges zugeschnitten sind.
Modelle zur Darstellung von Verformungen am Sehnervenkopf und damit einhergehender Veränderung der Durchblutung aufgrund eines akuten Anstiegs des Augeninnendrucks. Solche Modelle könnten neuartige diagnostische Parameter ermöglichen, die auf die einzigartige Anatomie jedes Auges zugeschnitten sind.

zurück zur Übersicht