OCT-Angiografie Modul für SPECTRALIS jetzt erhältlich

Das SPECTRALIS® OCT-Angiografie Modul ermöglicht die detaillierte, dreidimensionale Darstellung der durchbluteten Gefäße in der Netz- und Aderhaut ohne Farbstoff.
Das SPECTRALIS® OCT-Angiografie Modul ermöglicht die detaillierte, dreidimensionale Darstellung der durchbluteten Gefäße in der Netz- und Aderhaut ohne Farbstoff.
Heidelberg – Heidelberg Engineering hat das neue OCT-Angiografie Modul für die diagnostische Bildgebungsplattform SPECTRALIS® auf den Jahrestagungen der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin und der American Academy of Ophthalmology (AAO) in Chicago präsentiert. Die OCT-Angiografie (OCTA) ist ein nicht-invasives bildgebendes Verfahren, welches die detaillierte dreidimensionale Darstellung von durchbluteten Gefäßen in der Netz- und Aderhaut ermöglicht.

Die SPECTRALIS® Bildgebungsplattform kann ab sofort um das OCT-Angiografie Modul erweitert werden. Das Modul ermöglicht nicht-invasive Untersuchungen der durchbluteten Gefäßstrukturen in allen Schichten der Netz- und Aderhaut. Zusammen mit der strukturellen OCT-Aufnahme und dem Fluoreszenz-Angiografie-Bild liefert das OCT-Angiografie Modul ein umfassenderes Verständnis von Gefäßveränderungen.

Das OCT-Angiografie Modul kann in Kombination mit einem neuen SPECTRALIS Gerät mit OCT2 Modul oder als Ergänzung zu einem bestehenden SPECTRALIS, welches über ein OCT2 Modul verfügt, erworben werden. Durch die multimodale Bildgebungsplattform ist ein direkter Vergleich der OCT-Angiografie-Aufnahme mit anderen Bildgebungsverfahren wie dem strukturellen OCT, kontrastmittelbasierter Angiografie sowie Infrarot-, MultiColor- und BluePeak-Aufnahmen möglich.

Hohe Auflösung für präzise Gefäßdarstellung

Das Modul bietet hochaufgelöste OCTA-Bilder mit einer lateralen Auflösung von 5,7 µm pro Pixel für die Darstellung von Kapillargefäßen. Durch die axiale Auflösung von 3,9 µm pro Pixel wird eine genaue Netzhautsegmentierung möglich. Somit können alle vier Gefäßnetzwerke untersucht werden, die von Tan et al.1 in histologischen Untersuchungen beschrieben wurden: Gefäße in der Nervenfaserschicht, in der Ganglienzellschicht, am Übergang von der inneren plexiformen Schicht zur inneren Körnerschicht und am Übergang von der inneren Körnerschicht zur äußeren plexiformen Schicht. Wie alle SPECTRALIS-Bildgebungsmodalitäten profitiert auch das OCT-Angiografie Modul von der Präzision der TruTrack Aktiven Eye Tracking Technologie, welche Bewegungsartefakte vermeidet und hochauflösende Aufnahmen liefert.

Hybride Angiografie

Die SPECTRALIS-Plattform bietet eine einzigartige Kombination aus nicht-invasiver OCT-Angiografie und dem Goldstandard der kontrastmittelbasierten Fluoreszein-Angiografie (FA) oder Indozyaningrün-Scanning-Laser-Angiografie (ICGA). Mit dieser sogenannten hybriden Angiografie können OCTA-Bilder als Folgeuntersuchung pixelgenau auf ein FA- oder ICGA-Bild ausgerichtet dargestellt werden. Gleichzeitig kann die Aufnahme später als Basisuntersuchung für weitere OCTA-Untersuchungen dienen. Mit dem Scan Planning Tool kann ein OCTA-Bild auf einen beliebigen Bereich in einem Referenzbild, wie eine FA-/ICGA-Aufnahme oder einem cSLO-Bild platziert werden. Solche Referenzbilder können von demselben oder einem anderen SPECTRALIS-Gerät stammen. Damit vereint die SPECTRALIS-Plattform etablierte mit innovativen Bildgebungstechniken.

„Derzeit besteht großes Interesse an OCT-Angiografie wenngleich es noch viele Fragen zu den technologischen Grenzen gibt und die Interpretation dieser neuartigen Bilder eine Herausforderung darstellt. Die multimodale Bildgebung ist für uns ein guter Ansatz, um sich diesem Thema anzunähern. OCTA ist eine wertvolle Bildgebungsmodalität, die ergänzende Informationen zu bestehenden FA-Bildern liefert. Unsere SPECTRALIS-Plattform ermöglicht genau das“, sagte Dr. Kester Nahen, Geschäftsführer von Heidelberg Engineering. „Die Reaktionen von Kunden und Interessenten auf die Vorstellung des OCT-Angiografie Moduls waren in Berlin und Chicago sehr positiv. Neben dem innovativen Ansatz der hybriden Angiografie wurde die hohe Bildqualität gelobt“, ergänzte Dr. Nahen.

OCTA-Technologie und SPECTRALIS

Das OCT-Angiografie Modul für das SPECTRALIS verwendet ein komplexes mathematisches Modell, welches Daten des gesamten Spektrums eines OCT-Signals nutzt. Die Auswertung dieses gesamten Spektrums liefert dreidimensionale OCTA-Bilder mit hoher axialer Auflösung und ermöglicht so eine selektive Darstellung dünner Gefäßnetzwerke. Diese Darstellung wird durch Blutfluss in den Gefäßen ermöglicht und veranschaulicht kleinste Unterschiede zwischen zwei aufeinanderfolgenden OCT-Bildern. Die eingesetzte Methode liefert einen hohen Bildkontrast zwischen Bereichen mit Blutfluss und umgebendem Gewebe.

Verfügbarkeit

Heidelberg Engineering liefert das OCT-Angiografie Modul seit November 2016 an Kunden außerhalb der USA.

1 Priscilla Ern Zhi Tan, Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012;53:5728–5736


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