DOG 2018: Heidelberg Engineering stiftet erstmalig Patent-Preis

Am Abschlusstag des DOG-Kongresses 2018 hat die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft feierlich ihre Preise und Forschungsförderungen vergeben. Erstmalig wurde in diesem Jahr auch ein Patent-Preis, gestiftet von der Heidelberg Engineering GmbH, verliehen. Mit dem Patent-Preis sollen zum Patent angemeldete, herausragende Erfindungen aus dem Bereich der Augenheilkunde gewürdigt und gefördert werden.

Der DOG-Patent-Preis wurde an Dr. Sven Schnichels aus der Augenklinik des Universitätsklinikums Tübingen verliehen. Eine hochkarätige Jury um Prof. Frank G. Holz hatte Dr. Schnichels vielversprechendes Patent „Mittel und Verfahren zur Arzneimittelabgabe im Auge“ ausgewählt. Es bezieht sich auf die topische Anwendung von biopolymeren Nanopartikeln in Arzneimitteln, um die Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen im Auge zu verbessern.

Auf der feierlichen Preisverleihung machte Erich Bangert (Leiter Vertrieb, Heidelberg Engineering) die Bedeutung dieses Preises für das Unternehmen deutlich:

„Unsere Produkte – wie der HRT, die SPECTRALIS Plattform oder unser neues Produkt ANTERION – sind weltweit für ihre Präzision und Zuverlässigkeit bekannt. Das konnten wir unter anderem durch eine Kultur der ständigen Verbesserung und einen unerschütterlichen Innovationsanspruch erreichen. Eben diese Eigenschaften wollen wir mit dem DOG-Patent-Preis fördern.“

 

Prof. Dr. Nicole Eter von der DOG (links) und Erich Bangert (Heidelberg Engineering) übergeben Frau Dr. José Hurst (Vertretung von Dr. Schnichels) den gestifteten Patent-Preis.
©DOG2018/Zeitz
Prof. Dr. Nicole Eter von der DOG (links) und Erich Bangert (Heidelberg Engineering) übergeben Frau Dr. José Hurst (Vertretung von Dr. Schnichels) den gestifteten Patent-Preis.
Preisträger Dr. rer. nat. Sven Schnichels (Augenklinik des Universitätsklinikums Tübingen)

Preisträger Dr. rer. nat. Sven Schnichels (Augenklinik des Universitätsklinikums Tübingen)

Dr. Schnichels und seine Arbeitsgruppe verfolgen mit dem erworbenen Patent ambitionierte Ziele:

„Wir haben dieses innovative Medikamententrägersystem in langjähriger Zusammenarbeit mit Prof. Andreas Herrmann (DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien, Aachen) und Prof. Martin Spitzer (Universitätsaugenklinik Hamburg) entwickelt und patentiert. Das Ziel dieses Projekts war, die Verweildauer von Medikamenten an der Augenoberfläche zu erhöhen. Normalerweise werden zwischen 95% und 99% der Medikamente in den ersten Minuten ausgewaschen. Mit unserer Plattformtechnologie für Augentropfen basierend auf DNA-Nanopartikeln (NP), die eine hohe Affinität zum Auge aufweisen, ist eine Verweildauer von mehreren Stunden möglich. Die NP bestehen aus körpereigenen Bausteinen, die synthetisch hergestellt werden: DNA und Lipide. Die DNA selbst hat keine therapeutische oder genetische Funktion, sondern kann mit verschiedenen Substanzen beladen und als Vehikel für diese Wirkstoffe eingesetzt werden. Durch verschiedene Strategien können wir die NP mit allen möglichen Medikamenten beladen. Zur Erforschung und Translation dieser Technologie haben wir ein Team aus Biologen, Chemikern und Augenärzten zusammengestellt, die diese Technologie nun für verschiedene Applikationen (Infektionen, Glaukom, Trockenes Auge) testen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren zu einer verbesserten Behandlung von Augenerkrankungen beizutragen.“

Wir wünschen Dr. Schnichels weiterhin viel Erfolg bei seiner Arbeit sowie bei zukünftigen Forschungsprojekten.